Das Samsung Galaxy Tab 3 8.0 im Test: Gegen Google schon verloren?

Das Samsung Galaxy Tab 3 ist seit kurzem im Handel erhältlich und kommt mit einer 7-, 8- und 10,1-Zoll Version diesmal in drei Ausführungen. Aber die Konkurrenz schläft nicht: Das Nexus 7 von Google wird bereits Ende August erscheinen. Ob das Galaxy Tab 3 eine Chance hat, um sich gegen das Google Tablet zu behaupten, verraten wir hier im Test.

Unser Testgerät mit einem 8-Zoll-Display (Modellnr. SM-T310) richtet sich augenscheinlich an Leute, denen 7 Zoll zu klein und 10,1  Zoll zu groß ist. Auf jeden Fall passt es nicht in die Hosentasche, Jackentaschen sind bei der Größe meist auch kein geeignetes Habitat. Mobil bleibt es aufgrund seines geringen Gewichtes von gerade einmal 314 Gramm aber auf jeden Fall.

 

Das Tablet kommt wie schon das Galaxy S4 und das Galaxy Note wieder in einer Verpackung aus 100% Recyclingpapier, inklusive Druck aus Sojatinte. Beim ersten Anfassen fällt die hochwertige Verarbeitung des Galaxy Tablet 3 auf, wie man es mittlerweile von Samsung auch gewohnt ist. Kein Knarzen, perfekte Spaltmaße und eine angenehme Haptik zeichnen auch dieses Tablet der Südkoreaner aus.

Ausstattung und Benchmarks

 

Als Betriebssystem kommt Android 4.2.2 (Jelly Bean) zum Einsatz, das Samsung wie immer mit seiner TouchWiz-Oberfläche aufgemotzt hat. Ob das Unternehmen ein Update auf 4.3 ermöglichen wird, steht noch in den Sternen. Das 8-Zoll-TFT-Display ist dank der guten Leuchtkraft und der kontrastreichen Farbwiedergabe hübsch anzusehen. Die Auflösung von nur 1.280 x 800 Pixeln wirkt aber nicht mehr so richtig zeitgemäß, da hätte man von den Südkoreanern mehr erwarten können und dürfen. Insgesamt kommt das Display auf eine Pixeldichte von recht mageren 189 ppi. Dafür kann die Blickwinkelabhängigkeit aber voll überzeugen, egal wie man es wortwörtlich dreht und wendet.

 

Als Antrieb dient dem Galaxy Tab 3 8.0 ein Dual-Core-Prozessor, den Samsung zwar im Vergleich zur zweiten Galaxy-Tab-Generation von 1,0 auf 1,5 Gigahertz aufgebohrt hat, der aber dennoch etwas betagt wirkt. Die Bedienung funktioniert prinzipiell ordentlich, dennoch wird man den Eindruck nicht los, dass ein Quad-Core-Prozessor dem Galaxy Tab 3 deutlich besser gestanden hätte. Wirklich flüssig fühlt sich die Bedienung nämlich nicht immer an. Für Freunde handfester Daten hier noch einige Benchmark-Ergebnisse: 3DMark 1.0.2 Score: Ice Storm: 3.119/Extreme: 2.354), AnTutu 3.4: 10.126 Punkte, SunSpider 1.0: Standardbrowser 1.382,2 ms/Chrome 28: 1.154,5 ms. Bei der Akkulaufzeit sind erwartungsgemäß keine große Überraschungen zu verzeichnen: Die Herstellerangabe von bis zu 10 Stunden Videowiedergabe wurde im Test mit 11 Stunden (offline) sogar noch übertroffen. YouTube-Videos konnten wir insgesamt 7,5 Stunden am Stück anschauen.

 

Der Rest der Ausstattung folgt dem Credo Evolution statt Revolution, lediglich der verbaute IR-Port hebt sich von der Masse ab. Die Rückkamera löst jetzt mit 5 statt 3 Megapixel aus, die Frontkamera bietet weiterhin 1,3 Megapixel, eine LED ist wieder nicht vorhanden. Die Bilder sind soweit brauchbar, wirken teilweise aber etwas “milchig”.  Das Galaxy Tab verfügt selbstverständlich über WLAN 802.11a/b/g/n und kann auch im 5 GHz-Spektrum funken. In der Version SM-T311 gibt es zusätzlich HSPA+-Unterstützung und mit dem SM-T315 LTE. Bluetooth ist ebenfalls mit an Bord. Dazu gesellt sich der obligatorische MicroUSB-2.0-Anschluss. Der interne Speicher beträgt 16 Gigabyte und kann per MicroSD um bis zu 64 Gigabyte erweitert werden. Die von Samsung ursprünglich ebenfalls angekündigte 32-Gigabyte-Version ist uns bislang noch nicht über den Weg gelaufen.

Dual View vom Galaxy Note

 

Fast jeder Hersteller verpasst seinen Tablets spezielle Multimedia-Funktionen, natürlich macht auch Samsung hier keine Ausnahme: Erwähnenswert sind Pop-up Videos, also die Möglichkeit Videos über verschiedene Applikationen zu legen um auch ja nix zu verpassen (Wer es ausprobieren möchte: Die kostenlose App GPlayer bietet die gleiche Funktion). Mit der Option Dual View können sich zwei Anwendungen den Bildschirm teilen, das kennen wir aber auch schon vom Galaxy Note 8.0.

Fazit: Solides Brot- und Butter-Tablet mit starker Konkurrenz

 

Bitte das viele Gemecker nicht falsch verstehen, das Galaxy Tab 3 ist ein durch und durch solides Tablet, das Spaß macht. Angesichts der neuesten Meldungen zur nahenden Konkurrenz wirkt die Neuauflage aber eher halbherzig, egal ob 7 oder 8 Zoll. Das Nexus 7 mit Android 4.3, 32 Gigabyte, WLAN, einem Quad-Core-Prozessor mit 1,5 Gigahertz und einer Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixeln steht wie erwähnt bereits in den Startlöchern – wahrscheinlich für 259 Euro. Das Galaxy Tab 3 8.0 mit 16 GB und WLAN kostet derzeit rund 300 Euro, die 7-Zoll-Version (SM-T210) mit 8 GB und 1,2-GHz-CPU wechselt für rund 200 Euro den Besitzer.

Zum Abschluss noch die technischen Daten des Galaxy Tab 3 8.0 (SM-T310) im Überblick:

 

  • Betriebssystem: Android 4.2.2 (Jelly Bean)
  • Display: 8 Zoll TFT
  • Auflösung: 1.280×800 Pixel  / 189 ppi
  • Prozessor: Dual-Core 1,5 GHz
  • RAM: 1,5 GB
  • Speicher: Intern 16 GB + MicroSD bis 64 GB
  • Abmessungen 123,8 x 209,8 x 7,4 mm
  • Gewicht: 314 Gramm
  • Anschlüsse: MicroUSB 2.0, 3,5 mm Klinke
  • Konnektivität: WLAN 802.11a/b/g/n 2,4 + 5 GHz, Bluetooth, IR
  • Kamera: Vorne: 1,3 MP, Hinten: 5 MP
  • Sensoren: Beschleunigungsaufnehmer, Geomagnetischer Sensor und Lichtsensor
  • Akku: 4450 mAh
  • Sonstiges: GPS, Glonass
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