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Test Samsung Galaxy Tab 3 8.0 SM-T310 Tablet

Tab, die Dritte. Auch bei den Tablets will Samsung für jeden was im Portfolio haben: Das Galaxy Tab 3 8.0 richtet sich an Tablet-Käufer, die eine Zwischengröße suchen und auf Stifteingabe verzichten können. Selbstbewusst verlangt Samsung dafür auch mindestens 299 Euro – ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis?

Ganz so groß wie bei den Smartphones ist die Auswahl bei Samsungs Tablets noch nicht: Entweder entscheidet man sich für ein ATIV Tab mit Windows 8 oder Windows RT oder das Galaxy Note mit Android, das sich eher an Business-Nutzer wendet. Und dann gibt es da natürlich noch die Galaxy-Tab-Reihe, die die Android Tablets für den Privatnutzer bietet.

 

Letztere wurde gerade in der dritten Generation aufgelegt und aus dieser stammt unser Testgerät, die 8-Zoll-Variante. Außerdem erhältlich: Die üblicheren Größen 7 Zoll und 10,1 Zoll. Die gesamte Serie ist neuerdings in Weiß gehalten, schwarze Modelle sind erst mal nicht verfügbar. Das Galaxy Tab 3 8.0 hat mit 299 Euro eine relativ hohe Preisempfehlung im Vergleich zu anderen Geräten dieser Größenordnung: Viele Hersteller bieten ihre 8-Zoll-Tablets schon für unter 200 Euro an.

 

Wir vergleichen das Galaxy Tab 3 8.0 daher mit einigen Vertretern der Klasse, um herauszufinden, ob der Aufpreis gerechtfertigt ist: Acer Iconia A1-810, Captiva Pad 8 Pro und EasyPix SmartPad EP800 Ultra gibt es beispielweise für weniger Geld. Das Lenovo IdeaTab A2109A ist mit 9 Zoll sogar etwas größer und dennoch günstiger. Die "großen" Konkurrenten von Google (Nexus 7) und Amazon (Kindle Fire HD 7) sind rein äußerlich etwas kleiner, aber ebenfalls wesentlich günstiger. Dann gibt es natürlich noch das iPad Mini, das immerhin auch schon für 329 Euro erhältlich ist. Schließlich nehmen wir noch das Galaxy Note 8.0 mit auf, um zu sehen, wie sich die Tablets intern abgrenzen.

Gehäuse

 

"Für jeden das passende Gerät? Dann vereinheitlichen wir das Design: Ist günstiger und hat einen schönen Wiedererkennungseffekt." So oder so ähnlich hat man bei Samsung wohl gedacht, als die Koreaner die Galaxy Reihe planten. Das Galaxy S4, das Galaxy Mega, das Galaxy Note und jetzt das Galaxy Tab 3 sind in der Design-Sprache sehr ähnlich, das Note und das Tab 3 kann man eigentlich von vorne nur anhand des Ohrhörerausschnitts des Notes auseinanderhalten.

 

Das Galaxy Tab 3 bringt, wie die anderen Geräte der aktuellen Galaxy Generation, eine weiße Rückseite mit einem dezenten Punktmuster mit. Verarbeitung und Haptik sind wie schon beim Galaxy S4 und dem Galaxy Mega sehr gut. Natürlich gibt es wieder nur Kunststoff als Material, da kann das iPad Mini, das immerhin nur 30 Euro mehr kostet, mit seinem Alu-Unibody vergleichsweise auftrumpfen.

 

Das Tablet macht einen sehr stabilen und kompakt gebauten Eindruck. Druck, beispielsweise auf die Rückseite, wird dadurch kaum auf dem Bildschirm sichtbar. Man muss schon das Tablet an den Seiten nach oben drücken, während man auf den Bildschirm drückt, um den Flüssigkristall in Bewegung zu bringen.

 

Die Abmessungen sind in alle Richtungen etwas kompakter als beim Galaxy Note 8.0: In der Höhe zwar nur um einen Millimeter, in der Breite aber schon um über einen Zentimeter und in der Dicke immerhin um einen halben Zentimeter. Das iPad Mini ist noch mal leicht dünner, ansonsten herrschen in der 8-Zoll-Klasse eher größere Dimensionen vor: Das Captiva Pad 8 Pro beispielsweise ist fast doppelt so dick wie das Galaxy Tab 3 8.0.

Ausstattung

 

Stifteingabe wie beim Galaxy Note 8.0 ist beim Galaxy Tab 3 kein Thema. Auch mobiles Internet gab es bei unserem Testgerät nicht, dieses ist aber für circa 100 Euro Aufpreis verfügbar. Auch die Anschlüsse sind Standardkost, einzig der Infrarot-Port sticht heraus. Den nutzt Samsung gerne, um sein Tablet als Fernbedienung für Unterhaltungsgeräte zu etablieren. Da man im Gegensatz zu den Smartphones die Rückseite beim Galaxy Tab 3 8.0 nicht abnehmen kann, ist auch der Kartenleser an der Seite integriert.

oben: 3,5-mm-Audiokombiport
oben: 3,5-mm-Audiokombiport
unten: Lautsprecher, USB-2.0-Port
unten: Lautsprecher, USB-2.0-Port
links: Micro-USB-Port
links: Micro-USB-Port
rechts: IR-Port, Lautstärkewippe, Standby-Schalter
rechts: IR-Port, Lautstärkewippe, Standby-Schalter

Software

 

Mit Android 4.2.2 kommt auch beim Galaxy Tab 3 8.0 die aktuelle Android Version zum Einsatz. Samsung verlässt sich aber nicht allein auf Googles OS-Künstler, sondern schickte seine eigenen Informatiker, um TouchWiz zu kreieren: Eine Oberfläche, die auf Android aufbaut, es aber in vielen Bereichen umgestaltet und erweitert. Beispiele dafür sind das Einstellungen-Menü, die Schnellzugriffsleiste, die Sprachsteuerung oder die Widgets auf dem Startscreen. Mehr zu den einzelnen Anpassungen lesen Sie beim Test des Samsung Galaxy S4.

 

Beim Galaxy Mega war sie verschwunden, jetzt feiert sie ihr eher nerviges Comeback: Die umfangreiche Bloatware, also Werbesoftware, mit der Samsung den Nutzer zwangsbeglückt. Ansonsten ist das Softwarepaket recht üppig und bietet eine Office Suite, ein Malprogramm und noch einige weitere interessante Apps. Nach wie vor eher unnötig: Dass man neben dem Google Konto, das man für einige Android Features braucht, auch noch ein Samsung Konto anlegen soll, um beispielsweise mit "Samsung Apps" einen anderen App Store benutzen zu können.

Kommunikation & GPS

 

Das WLAN-Modul unterstützt zwar nicht den neuesten Standard 802.11 ac, dafür aber zwei Frequenzbänder (2,4 und 5 GHz). Es empfängt die Signale unseres Routers auch in zehn Metern Entfernung und durch drei Wände noch mit 3/4 der vollen Leistung. Per NFC kommuniziert das Tablet nicht, dafür sichert Samsung DLNA-Support und die eigene KIES-Technologie zu, die Sie bei der Verbindung mit dem PC unterstützt.

 

Der GPS-Chip unterstützt auch das russische GLONASS-Netzwerk und bietet, wie schon das Galaxy S4, hervorragende Empfangswerte: Im Freien haben wir nach kurzer Zeit Kontakt zu dutzenden Satelliten, und selbst in Innenräumen lässt sich der Standort noch grob bestimmen

Das GPS-Modul funktioniert zuverlässig.
Das GPS-Modul funktioniert zuverlässig.
Sogar in Innenräumen lässt sich die Position ungefähr erkennen
Sogar in Innenräumen lässt sich die Position ungefähr erkennen

Kameras & Multimedia

 

Bei hellem Sonnenlicht ist die Performance der rückwärtigen Kamera mit 5 Megapixel (2.560 × 1.920 Pixel) ganz gut. Die Linse macht im Zusammenspiel mit dem Autofokus recht scharfe Bilder, auch sind die Ränder ohne Farbsäume. Bei hellem Kunstlicht oder schlechter Beleuchtung fällt die Bildqualität allerdings ab: Farbrauschen und leichte Unschärfen durch längere Belichtungszeiten machen sich bemerkbar. Das ist umso schlimmer, da ein LED-Blitz fehlt.

 

Die Wiedergabe von HD-Videos funktioniert tadellos, sowohl vom internen Speicher als auch per Streaming von anderen lokalen Geräten über WLAN. YouTube Videos sollten Sie sich lieber über die App anschauen als über den Browser: In der mobilen Anwendung ist die Qualität der Videos deutlich besser. Das liegt aber am Betriebssystem und nicht am Gerät.

Zubehör

 

Netzteil, USB-Kabel, Schnellstartanleitung – viel ist es nicht, was Samsung mit dem Galaxy Tab 3 8.0 mitliefert. Andererseits haben andere Tablets dieser Preisklasse meist auch nicht mehr Zubehör in der Verpackung. Traditionell kreiert Samsung für seine Galaxy Tabs speziell angepasstes Zubehör, beispielsweise die "Diary Tasche", die für das Galaxy Tab 2 verfügbar ist. Für die neueste Generation findet sich allerdings noch kein Zubehör auf der Website des Herstellers.

 

 

Garantie

 

Samsung bietet auf seine Tablets 24 Monate Garantie. Man sollte sich an Samsungs Hotline oder einen autorisierten Servicepartner wenden. Die Garantie kann dabei weltweit in allen Ländern in Anspruch genommen werden, in denen Samsung das Galaxy Tab 3 8.0 verkauft.

Eingabegeräte & Bedienung

 

Der Touchscreen mit kapazitiver Technologie erkennt bis zu zehn Finger gleichzeitig. Er ist selbst in den äußersten Ecken noch sehr empfindlich und genau. Auch die Multitouchgesten werden zuverlässig erkannt.

 

Die Tastatur hat Samsung im Vergleich zum Android-Standard-Modell umgestaltet: Die Tasten sind etwas kleiner, dafür sind die Zahlen ohne Umweg zu erreichen. Das virtuelle Keyboard lässt sich auf Knopfdruck auch auf dem Bildschirm verschieben oder in zwei Teile aufteilen, auf denen jeweils mit einer Hand getippt werden kann. Dass die Tasten etwas kleiner geraten sind, wird Menschen mit großen Fingern nicht unbedingt entgegenkommen, allerdings funktionierte die Bedienung der Tastatur in unserem Test recht zuverlässig.

 

Auch die anderen Eingabemethoden wie die Handschriftenerkennung oder das Diktat von Texten funktionierten zufriedenstellend. Im Optionsmenü können Sie wählen, ob Sie sich auf die Sprachsteuerung von Google oder von Samsung verlassen wollen, beides klappt im Test gut. Per Sprachsteuerung lassen sich beispielsweise auch Fotos aufnehmen, so verwackelt man das Bild nicht durch Druck auf den Auslöser.

 

Eine Steuerung per Digitizer-Stift wie beim Galaxy Note 8.0 ist zwar beim Galaxy Tab 3 8.0 nicht möglich, dafür bietet es beinahe alle sonstigen Eingabemethoden, die TouchWiz zur Verfügung stellt: Von der erweiterten Gestensteuerung über die Gesichtserkennung, die den Bildschirm aktiviert, bis hin zu umfangreichen Hilfestellungen für körperlich beeinträchtigte Menschen. Noch mehr zu den Steuerungsmöglichkeiten in TouchWiz erfahren Sie im Test des Galaxy S4.

Die Tastatur lässt sich abkoppeln und frei bewegen.
Die Tastatur lässt sich abkoppeln und frei bewegen.
Auch die Eingabe per Handschrift ist möglich.
Auch die Eingabe per Handschrift ist möglich.

Display

 

Ein TFT-Display im 16:9-Format bildet das Herzstück des Samsung Galaxy Tab 3 8.0. Die Auflösung beträgt 1.280 x 800 Pixel und ist damit höher als bei den meisten günstigen Konkurrenten oder auch beim iPad Mini.

 

Natürlich hat Samsung, was Displays anbetrifft, einen Ruf zu verlieren und spart nicht an der Leuchtkraft: 431 cd/m² im Durchschnitt reichen auf jeden Fall für die Spitzengruppe. Auch die Ausleuchtung ist mit 92 Prozent sehr gleichmäßig, so dass kaum Helligkeitsunterschiede bei großen Flächen sichtbar sind.

Leistung

 

Während im Galaxy Note 8.0 ein Quad-Core seine Arbeit verrichtet, spendiert Samsung dem Galaxy Tab 3 8.0 "nur" einen Dual-Core. Der steckt im von Samsung selbst gefertigten Exynos 4212 mit 1,5 GHz Taktung. Unsere erste Einschätzung ist, dass man den Unterschied zwischen dem beinahe gleich schnell getakteten Dual-Core und dem Quad-Core zwar nicht in allen Anwendungsszenarios merken wird, dass der Quad-Core aber beim Multi-Tasking und bei entsprechend programmierten Apps einen deutlichen Vorteil herausholen kann. Wir überprüfen das gleich anhand der synthetischen Benchmarks. Ansonsten ist die Ausstattung des Galaxy Tab 3 8.0 mit einer Quad-Core-Grafikeinheit, 1,5 GByte RAM und 16 GByte Flash-Speicher recht ordentlich.

 

 

Schneller als das Kindle Fire HD 7, deutlich langsamer als das Google Nexus 7 - so könnte man in Kürze zusammenfassen, was die System- und Prozessor-Benchmarks über das Galaxy Tab 3 8.0 aussagen. Das Galaxy Note 8.0 setzt sich leistungstechnisch dank der zwei zusätzlichen Rechenkerne ebenfalls deutlich von unserem Testgerät ab. Das Galaxy Tab 3 8.0 platziert sich insgesamt im Mittelfeld und kann im Alltag auch mehrere Apps gleichzeitig flüssig darstellen. Auch Videowiedergabe während man durch die TouchWiz-Oberfläche navigiert, ist kein Problem. Erst bei noch anspruchsvolleren Szenarios wird man den Leistungsrückstand zu Geräten wie dem Google Nexus 7 merken.

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