5 Irrtümer und 3 wichtige Tipps bei der Akkupflege

Zur richtigen Behandlung eines Handy-Akkus sind viele Mythen in Umlauf. connect sprach mit Mark Munz von Varta Consumer Batteries über veraltetes Wissen und echte Tipps zur Akkupflege.

 

Der Akku ist die Achillesferse moderner Handys und Smartphones und eines der wenigen Bauteile, das sich in den letzten Jahren nur wenig verbessert haben. Trügt dieser Eindruck?

Markus Munz, Pressesprecher und Akku-Experte bei Varta Consumer Batteries: "In den letzten Jahren haben sich Akkus sicherlich nicht so rasant entwickelt wie die Endgeräte, für die Sie benötigt werden. Doch die ständige Optimierung der Lithium-Ionen-Technologie hat erheblich dazu beigetragen, dass diese Geräteentwicklung überhaupt möglich war."

Wo bleibt die Brennstoffzelle für Handys und Smartphones?

Und wann ist mit einem großen technologischen Durchbruch wie beispielsweise der Brennstoffzelle im Handy zu rechnen?

"Eine Brennstoffzelle ist nach wie vor für Kleingeräte nicht sinnvoll einsetzbar. Mittelfristig  wird dieser Energiespeicher wohl eher keine Alternative zu bestehenden Technologien werden. Die  Forschung wird sich nach wie vor im Lithium-Ionen-Sektor, Schwerpunkt Automotive Bereich, abspielen, hier rechnen wir in den nächsten Jahren mit weiteren Verbesserungen."

 

Lithium-Ionen-Akkus richtig pflegen

Wir werden also noch eine Weile mit unseren Lithium-Ionen-Akkus leben müssen. Mit einem bisschen Akkupflege, können sie dessen Lebensdauer deutlich verlängern.

Doch wie hält man den Akku fit. Hier sind viele Mythen in Umlauf. Wir klären in der folgenden Galerie die fünf häufigsten Irrtümer auf und verraten die drei entscheidenden Tipps, die wirklich helfen.

Irrtum 1: Viele glauben, dass bei Lithium-Akkus der Memory-Effekt nur in abgeschwächter Form auftritt.

Markus Munz, Varta Consumer Batteries: "Das Phänomen Memory-Effekt, also ein Verlust der verfügbaren Energie durch falsche Handhabung beim Laden, schwirrt noch immer in den Köpfen vieler Nutzer. Letztendlich tritt dieser Effekt aber nur bei Nickel-Cadmium-Akkus auf. Lithium-Akkus sind davon nicht betroffen".

Irrtum 2: Beim ersten Laden sollte der Akku mindestens 10 Stunden an der Steckdose bleiben.

"Bei Lithium-Ionen-Akkus ist das nicht notwendig und führt auch nicht zu einer besseren Performance."

Irrtum 3: Der Akku sollte regelmäßig komplett entleert werden.

"Bei Lithium-Ionen-Akkus führt regelmäßiges Entleeren zu keinerlei Verlängerung des Akkulebens. Im Gegenteil, Lebensdauer verlängernd ist es sogar, wenn nicht vollständig entladen wird"

Irrtum 4: Das Laden am USB-Anschluss des Rechners kann dem Akku schaden.
"Das Laden über den USB-Anschluss eines PC oder Notebooks führt zu keinerlei Schädigung des Akkus oder des Rechners. Die Ladeelektronik sitzt im zu ladenden Gerät und kontrolliert den Vorgang, so wird eine mögliche Überladung vermieden. Das Laden von mobilen Geräten über das Notebook ohne Netzanschluss führt höchsten zu einer kürzeren Akkulaufzeit des Notebooks."

Irrtum 5: Geräte, die länger in der Schublade bleiben, werden zuvor am besten komplett aufgeladen.
"Am besten lagert man die Geräte bei einem Ladezustand von etwa 70 Prozent. Der Akku sollte während der Lagerung weder all zu hohen noch sehr tiefen Temperaturen ausgeliefert sein und, wenn möglich, aus dem Gerät genommen werden."

Tipp 1: Ladezustand zwischen 30 und 70 Prozent ideal

Hier die drei entscheidenden Tipps bei der Akkupflege. Markus Munz: "Ein ständiger Ladezustand zwischen 30 und 70 Prozent erhöht die Lebensdauer bei Li-Ion-Akkus."

Tipp 2: Nicht zu voll Laden

"Generell sind dauerhaft hohe Ladezustände schädlich für einen Lithium-Ionen-Akku."

Tipp 3: Hohe Temperaturen schaden
"Hohe Temperaturen, vor allem mit hohem Ladezustand, sind zu vermeiden, dies führt unmittelbar zu irreversiblen Schäden"

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